Stottern im Erwachsenenalter (Redeflussstörung), Therapie in Berlin
Zu den möglichen Ursachen des Stotterns existieren verschiedene Theorien. Die Ursache des Stotterns ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.
Auch im Erwachsenenalter kann die Stottersymptomatik durch 3 Kernsymptome gekennzeichnet sein: Wiederholungen (z.B. „Ba – Ba - Ball“), Dehnungen (z.B. „Mmmmmaus“) und Blockaden (Sprechbewegungen bleiben völlig „stecken“ und teils wird der Atem angehalten) von Lauten, Silben oder Wörtern. Die individuelle Symptomatik kann je nach Sprechsituation, Gesprächspartner, Wohlbefinden des Sprechers o.ä. beeinflusst werden und dadurch stärker oder schwächer hinsichtlich des Stärkegrades sein.
Im Gegensatz zum Stottern bei Kindern begleitet das Stottern im Erwachsenenalter fast immer ein Störungsbewusstsein und häufig auch ein Leidensdruck. Das kann sich auf das Sprech-, Kommunikations- und Sozialverhalten und auch die Lebensqualität des Betroffenen auswirken.
Neben der beschriebenen Kernsymptomatik können Begleitsymptome auftreten, welche häufig unbewusst mit dem Ziel, das Stottern zu verhindern, eingesetzt werden. Mögliche Begleitsymptome können sein: Sprechangst, Mitbewegungen der Arme, der Beine oder des Kopfes, Flüstern, rhythmisches Sprechen, der Gebrauch von sog. `Startern´ (z.B. `also´ oder `äh´ zu Beginn vieler Sätze), Umformulieren von Sätzen oder Vermeiden bestimmter Wörter oder Laute, Einschieben von Füllwörtern (z.B. `ähm´) während einer Erzählung, Abbruch einer Äußerung oder das Vermeiden bestimmter Sprechsituationen.
Die Behandlung des Stotterns im Erwachsenenalter
Da die Symptomatik eines jeden von Stottern betroffenen Menschen sehr einzigartig ausgeprägt ist, wird die Behandlung des Stotterns individuell gestaltet. Dabei werden beispielsweise sowohl die Art und Weise der jeweiligen Symptomatik als auch die Zielvorstellungen des Betroffenen hinsichtlich der Therapie berücksichtigt. Diese individuellen Vorstellungen hinsichtlich des Therapieziels können sich auf verschiedene Sprechsituationen (Einkauf, Telefonat, halten von Referaten, sprechen mit unbekannten Personen, usw.) beziehen. Einer der zentralen Bestandteile einer jeden Behandlung ist der Abbau von Sprechängsten und Vermeidungsverhalten, welche häufig in Begleitung mit dem Stottern auftreten und häufig zur Aneignung von Sekundärsymptomatik (z.B. Augen schließen, Mitbewegungen des Körpers) beitragen. Dieser Therapiebereich wird Desensibilisierung genannt. Die Desensibilisierung soll den Klienten unempfindlich gegenüber seinem Stottern machen und mit dem Sprechen verbundene Ängste sollen abgebaut werden. Dadurch wird es möglich, dass der Patient sein Stottern annimmt und gegenüber Gesprächspartnern offen damit umgehen kann.
In einem weiteren Schritt, welcher Identifikation genannt wird, soll es dem Patienten durch die Behandlung möglich werden seine individuelle Symptomatik des Stotterns kennenzulernen. Das heißt genau zu beobachten, welche Art der Redeflussstörung auftritt (Wiederholungen, Dehnungen, Blockaden) und welche Bewegungen während der Symptome gemacht werden (z.B. mit Lippen, Zunge, Mitbewegungen des Körpers, Atemunterbrechungen usw.).
Im Therapiebereich Modifikation geht es darum, die Stottersymptomatik zu verändern, was durch das Erlernen verschiedener Sprechtechniken erreicht werden soll. Mit Hilfe dieser Techniken soll erreicht werden, dass der Sprechfluss weniger unterbrochen wird. Vor allem Sprechen erleichtern.
Der Therapiebaustein Automatisierung dient dazu, die in den Bereichen Identifikation, Desensibilisierung und Modifikation erlernten Aspekte in den Alltag zu übertragen und somit bei Bedarf Strategien für den Umgang mit dem Stottern anwenden zu können.
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